…wie sieht er eigentlich aus…

…der typische COPD Patient…?

 

24.06.2018 – Diese Frage beschäftigt mich seit ich in letzter Zeit zweimal gehört habe ‚…sie haben doch keine schwere COPD…‘ zugegeben ich nahm es gerne als Kompliment.

 

Aber jetzt mal einen kleinen Schritt zurück. Heute war es richtig kalt und windig, sodass ich beschloss mich wieder einmal zu Fuß durch den Prater zu bewegen, habe ich so schon lange nicht mehr getan. Und gleich am Beginn der Prater Hauptallee eine Überraschung – ‚Schreiben gegen das Vergessen – ein Kunstprojekt der Künstlerin Margarete Rabow hier werden 66.000 Namen die an die ermordeten österreichischen  Juden und Jüdinnen erinnern auf die Hauptallee geschrieben.  Trotz dieser eindrucksvollen Situation blieb mein Gedanke sehr am typischen COPD Patienten hängen. Auch nach den 55 Minuten die ich für meine 5 Kilometer kreiste er noch immer. Wie sieht er aus, gibt es ihn überhaupt?

 

Was ziemlich klar ist, wenn jemand Sauerstoff benötigt ist es klar ersichtlich, da ist dann nur noch die Frage wie sichtbar wird der Patient? Bleibt er zu Hause angebunden an den Radius der Ihm durch den Schlauch vorgeschrieben ist? Magert er ab oder nimmt er zu? Traut er sich noch mit dem mobilen Sauerstoffgerät an die Öffentlichkeit und wie oft, oder vermeidet er die fragenden Blicke der Gesunden. Und beginnt hier nicht automatisch eine Spirale? Wenig Luft, wenig Bewegung, körperlicher Abbau, wenig Luft, wenig Bewegung…und damit einhergehend wenig sozial Kontakte? Auf all meinen Touren und Spaziergängen bin ich glaube ich nur 3 Personen begegnet die mit mobilem Sauerstoffgerät unterwegs waren. Und da habe ich mich nicht getraut der Person zu gratulieren.

 

Doch wie ist das mit denen die keinen Sauerstoff benötigen, sieht man denen das an oder bemerkt man nur dass sie lieber den Aufzug nehmen oder bei der kleinsten Steigung außer Atem kommen?

 

Ich habe zwei Ärzte gefragt:

Antwort eines Lungenfacharztes:

 

und die  Antwort des Facharztes für Innere Medizin

In meinem Studium habe ich noch folgendes gelernt:

Es gibt 2 Typen von COPD Patienten

COPD Typen

1) BLUE BLOATER
Übergewichtig
Ausgeprägter produktiver Husten
Geringe Dyspnoe
Fassthorax
Presslippenatmung

 

2) PNK PUFFER
Schlank bis kachektisch
Trockener wenig produktiver Reizhusten
Deutliche Dyspnoe
Gleichzeitig Hypoxämie ( O2 Mangel im arteriellen Blut)
Und Normo- oder Hypokapnie ( Erniedrigung des CO2 Partialdrucks)

Das kachektische Erscheinungsbild kommt durch die erhöhte Atemarbeit zustande

 

Heute weiß man dass es auch Patienten gibt die weder dem einen noch dem anderen klassischen Bild zuzuordnen sind.

 

COPD ist eine variantenreiche Erkrankung nicht nur der Lunge

In allererster Linie ist die COPD eine Erkrankung der Bronchien und bei den meisten Patienten auch des Lungengewebe

Der Beginn ist meist in den kleinsten Bronchien (Bronchiolen) dann kommt es zu Veränderungen der großen Bronchien mit vermehrter Schleimbildung und Instabilität der Wand dadurch kollabieren die Bronchien beim ausatmen und es kommt zur Lungenüberblähung.

Je mehr Luft beim Ausatmen in der Lunge bleibt desto weniger kann natürlich beim nächsten Atemmanöver eingeatmet werden.

Bei vielen Patienten kommt es nicht nur zu einer Erkrankung der Bronchien sondern auch des Lungengewebes im Sinne eines EMPHYSEMS (Verlust der Lungenbläschen und dadurch zur Störung der O2 Aufnahme im Blut)

 

Die Veränderungen können natürlich unterschiedlich ausgeprägt sein.

So gibt es Patienten bei denen die Symptomatik der chronischen Bronchitis im Vordergrund steht mit starker Sekretvermehrung und häufigen Exacerbationen- siehe BLUE BLOATER

Und dann gibt es Patienten bei denen das Emphysem im Vordergrund steht- PINK PUFFER, sie leiden v. a unter einer Luftnot aufgrund einer erschwerten Sauerstoffaufnahme bedingt durch das Emphysem.

Es gibt auch sogenannte sekundäre Auswirkungen der Lungenerkrankung (Komorbiditäten) die den Patienten im Alltag belasten dazu gehören Herzgranzgefäßerkrankungen, Blutsdruckprobleme, Osteoporose sowie auch Ängste und Depression.

 

herzlichen Dank für die Meinungen!

 

Und was meint Ihr?

hier noch ein Bild Russell Winwood

Race checkin done nimmt an Gold Coast Marathon teil – hier: Gold Coast Marathon.

 

Schöne Zeit!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hauptsponsor

Sponsor

Kooperationspartner

Förderer

Herzlichen Dank auch für die Unterstützung an

myCOPD-Challenge steht unter der Schirmherrschaft des Wiener Gesundheitsverbundes

myCOPD-Challenge 2022 ist Teil der internationalen Initiative GOLD

Nach oben scrollen