…was ist da nur passiert…

…zwischen Juni 2014 und Juli 2018?

 

15.07.2018 – Hätte mir im Juni 2014 jemand gesagt das ich in 4 Jahren ein wahrer ‚Auslaufjunkie‘ sein werde, hätte ich ihn wohl für einen unter schweren Drogen stehenden Menschen gehalten, und das nicht nur ich. Meine Töchter wurden darauf vorbereitet, dass ich möglicherweise ein Pflegefall werden könnte, und ich hatte schon Angst wenn ich alleine die Stiegen hoch ging.

 

Heute werde ich schon unrund, wenn ich aus Zeitgründen nur eine kleine Runde in den Prater frühstücken fahren kann. Und mein Hinterstübchen fragt die ganze Zeit _ ‚…geht sich nicht doch noch die große Runde aus?…‘

 

Es ist mir wieder einmal bei einem Telefonat aufgefallen, dass hier erst oder schon vier Jahre vergangen sind, seit der ersten Intensivstation. Lang? kurz? Auf alle Fälle eine aktive Zeit in der ich sehr viel Hilfe/stellung bekam. Sei es medizinisch aber auch psychisch und physisch.  Und ich hatte mich entschlossen es mir ‚gut gehen‘ zu lassen. Ich wollte und will mir zeigen, dass ich noch einiges kann – ja wesentlich mehr als ich manchmal denke. Und all dieses Wollen entwickelt sich Schritt für Schritt.

 

Es ist wie bei einem Kleinkind, es lernt krabbeln, dann beginnen die ersten unbeholfenen wackeligen Schritte in Begleitung, nicht nur die Beine machen einem zu schaffen, die Koordination und dann auch noch das Gleichgewicht, eine wahre Challenge. Aber man versucht es immer wieder, und siehe da eines Tages lässt man den führenden Finger aus, und schafft die ersten Schritte alleine – Wohw!

 

Man probiert weiter, fällt zu Boden, leckt sich kurz die Wunden, lässt sich trösten, und schon geht es weiter. So oder so ähnlich denke ich oft ist es auch bei mir. Ich erreiche etwas, und schon denke ich an das Nächste. Ich kann zB. nun 40 km Rad fahren, das heißt mein nächstes Ziel ist eine Radtour der Donau entlang nach Hainburg. Dabei fahre erst seit gut eineinhalb Jahre mit dem Rad, und jetzt könnte ich mir ein Leben ohne mein geliebtes Rad kaum vorstellen. Ich denke für mich es ist einfach das Zusammenspiel vieler Faktoren, und natürlich eine Portion Glück.

 

Und ja ich habe/hatte Glück. Drei Intensivstationen überlebt, drei Anläufe für eine funktionierende Ventilimplantation, Ärzte, Therapeuten die mich begleiten, und meine Familie und Freunde die mein Tun unterstützen. Aber ich weiß auch, dass ich vor vier Jahren nur in Begleitung um den Hausblock gegangen bin.

 

Also machen wir lauter kleine Schritte, und versuchen uns an Unbekanntem, um siegreich weiter zu ziehen. In diesem Sinne frohes Schreiten!

16 Kommentare zu „…was ist da nur passiert…“

  1. Danke lieber Eberhard für deine Rückmeldung und werde mit meinen Lungenfacharzt sprechen ob so etwas auch für mich in frage kommt ich bin für jeden Tipp Dankbar nur um Diese Krankheit soweit wie möglich hinaus zu schieben Liebe Grüsse Franz

  2. Hallo Eberhard, ich bin durch den Heutigen Zeitungsartikel auf Deinen Block aufmerksam geworden. Schön, das es Dir so gut geht! Mein Mann hat auch an dieser Ventilstudie teilgenommen und 5 Ventile bekommen, leider hat es außer einem Lungenriss , seither Panikattacken und jedes Jahr Verschlechterung nichts gebracht. Sicher liegt es auch an der Bequemlichkeit . Leider war und ist mein Mann ein Sportmuffel und leider sitzt er heute schon im Rollstuhl und ist ein Pflegefall. Ich kann nur schreiben ,weiter so und mache anderen Mut es Dir nach zu machen. Ich hoffe es stört Dich das vertraute Du nicht, aber es schreibt sich leichter. Liebe Grüße Ruth

    1. Liebe Ruth,
      das Du ist schon okay, tut mir leid dass, das mit den Ventilen nichts gebracht hat. Ich glaube halt einfach, ohne selbst etwas beitragen zu wollen funktioniert es nicht. Heilen hat immer zwei Seiten, den Heiler und den zu Heilenden – und wenn dieser nicht will kann der Heiler machen was er will. Ich weiß schon das die Ventile nicht jedes Mal mit Garatie eine Erleichterung bringen. aber ich bin überzugt, das mit aktiver Bewegung die Krankheit nicht aufgehalten aber zumindest in einem gewissen Maße gestoppt werden kann.
      Ja ich werde weiter schreiben, und möglihcst vielen Menschen Mut machen aktiv mit dieser Krnakheit umzugehen.
      alles Liebe Eberhard

  3. Hallo lieber Eberhard hatte vergessen zu schreiben und meinte die drei Ventile. Hat dein Lungenarzt geraten es zu machen? könntest mir es kurz erklären bin für jeden tipp Dankbar aber auch immer mit Ärztlicher Rücksprache

    1. Lieber Franz,
      die Ventile hat mir mein Lungenarzt empfohlen, man muss aber gewisse Voraussetzungen haben sonst funktioniert das nicht. es dürfen zB. die betroffenen Areale nicht miteinander verbunden sein, aber das wird in einem CT so und so kontrolliert. – Das Prinzip ist laienhaft erklärt durch die Ventile bekommen die betroffenen Bereiche der Lunge keine Luft mehr rein und ziehen sich deshalb zusammen und geben so dem gesunden Gewebe mehr Platz.
      lg Eberhard

  4. vorerst mal servus lieber Eberhard hab heute die Zeitung zur Hand genommen und hab deinen Artikel gelesen da war mir klar jetzt mit Leuten zu sprechen die auch an der Krankheit leiden wie du. Kurz zu meiner Vorgeschichte. Habe bis 2017 Stufe 3 gehabt und nach einen Venedig besuch im Dezember hatte ich mir eine Lungenentzündung, einen Infarkt und zu guter letzt noch eine Influenza eingefangen. war danach 5 Tage intensiv und 2 Wochen Stationär. In der 2 Woche ist ein Lungenfunktionstest gemacht worden und das Resultat war Stufe 4 und nur mehr 20% Lungenvolumen. meine frage an dich wer hat dir geraten so etwas zu machen und währ so etwas auch für mich. ich bin auch ein sehr sportlicher Typ habe mein ganzes Leben Fußball,Tennis,Rad gefahren Schwimmen und etwas Wandern gewesen,und gehe jetzt seit 1 Jahr ins Fitness Center um meine Atemmuskulatur zu Stärken und natürlich den gesamten Körper.Ich freue mich schon auf deine Antwort. Liebe Grüße franz

    1. Lieber Franz,schön das Du hier bist. Ja Lungenentzündung und Grippe sind ziemlich übel für Menschen mit COPD und können ziemliche Folgen haben, darum habe ich mich impfen lassen. Ich bin mir nicht sicher was Du meinst mit ‚mir geraten‘? Ich nehme jetzt mal an du meinst generell das trainieren? – das war ich selbst, da ich einfach bemerkt habe, dass mir das sehr gut tut, und kann es nur jedem empfehlen. Und super das Du in das Fitnesstudio gehst, um deine Atemmuskulatur zu stärken gibt es spezielle Geräte, frag da mal seinen Lungenarzt.
      Solltest Du aber die Challenge meinen, so war das Jupp Brandl, aber ohne ein professionelles Team an Ärzten und Therapeuten, bitte Finger weg!
      Ich wünsche Dir noch eine schöne und aktive Zeit – würde mich freuen wenn Du weiter hier zu Gast bist
      Liebe Grüße Eberhard

  5. Lieber Eberhard bin heute über die Kronen Zeitung bei dir gelandet.Habe Copd3 und kann das schei—rauchen noch nicht lassen.Ich versuche mich fit zu halten und habe mir ein Laufband gekauft.Ich trainiere täglich kann aber nicht länger als ein paar Minuten dann geht mir die Luft aus.Vleleicht kannst du mir ein paar Tipps geben.Danke i

    1. Lieber i, schön das du auf meinem Blog gelandet bist. Also ich denke das wichtigste ist wirklich schluß mit dem Rauchen, versuche es mit all dir zur verfügung stehender Kraft.
      Bezüglich des Laufbandes. Also ich kann auch nicht laufen, da geht mir sofort die Puste aus. Und mir wurde auch erklärt warum. – Hier sind zu viele große Muskelgruppen beteiligt. Mein Tipp wäre, beginne einfach mal mit großeren Wanderungen, und versuche hier dann die Geschwindigkeit zu steigern. Also so habe ich das zumindest gemacht, damit steigerst du die Ausdauer und auch Kraft, wobei ich natürlich sage, – ein eigenes Krafttraining tut schon gut, da braucht man nicht viel, ein paar Hantel oder Theraband und es geht schon einiges. Vielleicht magst du ja auch radfahren, überhaupt viel Bewegung in der Natur macht es dir vieleicht auch einfacher mit dem Rauchen aufzuhören – wünsche ich dir. Also alles Gute, und schöne aktive Zeit. lg Eberhard

  6. Hallo Eberhard, hoffe einfach, dass es Zeitmangel ist (Beruf etc.) der Dich nicht schreiben lässt und keine
    wie auch immer geartete gesundheitliche Verhinderung

    Herzliche Grüsse Doris

    1. Liebe Doris,
      ja sorry wollte eh schreiben, dass ich aus übersiedelungs technischen Gründen – eine Woche aussetzen muss – aber ist leider im Chaos untergegangen,also keine Sorge, nächste Woche wieder,
      alles Liebe und danke für Deine Gedanken
      Eberhard

  7. Hallo Eberhard!

    Finde deinen Zeilen sehr berührend aber auch zugleich ermutigend.
    War in den letzten Wochen ziemlich down.
    Hab von einem Lungenarzt die Diagnose Copd 1 bekommen,
    hab mir eine zweite eingeholt, die lautete Copd 2.
    Ich war bis 2013 starker Raucher, nach dem Rauchstopp hab ich mich einfach
    nicht mehr um meine Lunge gekümmert.
    Nach der Diagnose bin ich 14 Tage nur rumgelegen und habe depressive
    Gedanken gewälzt
    Seit ich deine Zeilen gelesen habe bewege ich mich wieder täglich ausgiebig
    an der frischen Luft, mit Fahrrad oder Walking Stöcken.
    Ganz großes Danke an Dich, und alles Gute:
    Christian

    1. Lieber Christian,
      ich bin überwältigt, das ich Dich mit meiner Geschichte bewegen kann. Um es dir ehrlich zu sagen – ist es gut, dass du so früh diagnostiziert wurdest, super setzte jetzt einfach deine Achtsamkeit auf dich und deine Vitalität, dann kannst du sicher an dein Wohlbefinden verbessern, alles Gute und Danke für dein Interesse. Freue mich auf weiteren Kontakt.
      alles Gute
      Eberhard

  8. Deine Zeilen machen einem so viel Mut, und sie spornen immer wieder an, Dir nachzueifern

    Herzliche Grüsse und noch einen wunderschönen Sommer

    Doris

    1. Liebe Doris, es ist immer wieder schön zu hören, dass ich hier nicht nur für mich einfach drauf los schreibe sondern es auch ein Gegenüber gibt. Ich bin manchmal selber erstaunt was eigentlich geht und ich weiß, dass das noch lange nicht das Mögliche ist. Ich hoffe du kannst die schönen Sommertage genießen. Freue mich wieder von Dir zu hören
      Herzliche Grüße in die Schweiz
      Eberhard Jordan

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