…wie im…

…falschen Film.

 

12.07.2020 – Ich glaube sagen zu können ich kenne den Prater mittlerweile doch ziemlich gut, aber so daneben wie heute habe ich mich noch nie gefühlt, und zwar völlig daneben. Nicht nur dass das Wetter verrücktspielt, es war kalt, heiß, schwül und windig, und genauso kamen mir die Menschen vor. Und als ich zu guter Letzt an einer Wiese vorbei ging, in der Frauen mit kurzen Tops lagen und die Sonne genossen, und plötzlich ein Mann mit Maske, Anzug und Regenschirm an ihnen vorbei schritt, konnte ich einfach nicht mehr anders als lauthals loslachen. Es war einfach wie in einem völlig surrealen Film.

 

Aber eines nach dem anderen. Irgendwie schlägt das Wetter einfach Kapriolen, einmal hat es 34° Grad dann wieder maximal 20 und kalten Wind, sodass ich schon nach kurzer Zeit bereute nur mit T Shirt unterwegs zu sein.  Auch erwische ich in letzter Zeit die Züge immer sehr knapp. Dann endlich im Prater und alles erscheint wie hinter Glas und ich wandere an allem irgendwie nur vorbei. An Bäumen, Sträuchern und Menschen, beinahe alles wirkt völlig unnatürlich und auch das Licht ändert sich ständig, von kühl auf völlig fremd und dann plötzlich doch warm, ich habe nur Fragezeichen im Kopf, was ist da heute los?

 

Ich versuche mich auf meine Atmung zu konzentrieren, aber selbst das gelingt mir nicht. Ich bin dann ziemlich froh als ich in meinem Stammlokal auf meinem  Platz sitze, und mir die Sonne ins Gesicht scheint, endlich etwas Reales.

 

Auch der Rückweg hat es in sich, es ist zwar etwas wärmer geworden, aber das eigenartige ist, es kommt lange Strecken kein einziger Mensch und dann plötzlich, könnte man fast sagen staut es sich, ohne ersichtlichen Grund. Seltsam ist auch die Kleidung, der eine kommt im Wintermantel, die andere Bauchfrei? Ich habe keine Ahnung was da heute los ist. Und wie schon gesagt die Farben, der Duft und die Temperaturen ändern sich schlagartig und permanent.

 

 

Seltsam ist auch das Klangbild, von weitem hört man irgendwelche spanischen Klänge, diese sind noch nicht mal ausgeklungen, als sie von 60iger Lagerfeuerromantik abgelöst werden, daneben üben andere Yoga. Während knapp daneben ein Baby gerade die Welt zusammenschreit. Ich kann nicht anders ich schüttle den Kopf und beginne zu Lachen. Und wie schon angeführt der Herr im Anzug und dem Regenschirm war dann das Tüpfelchen auf den I. Kurz bevor ich den Prater verlassen wollte, stand dann da noch ein ‚Sandler‘ grinste und meinte – ‚jetzt ist es dann eh bald vorbei‘!

 

Also ich war heute einfach nicht im Prater, sondern in einem ganz großen Kino, in diesem Sinne eine schöne und aktive Woche.

 

2 Kommentare zu „…wie im…“

  1. Campregher Ingrid

    Hallo! Mein Name ist Ingrid /copd 4 zur Zeit mit Sauerstoff, moechte aber wieder weg kommen davon, zumindest großteils. Wie machen Sie jetzt Ihre Spaziergang seit corona, diese Zeit hat mir schon viel Substanz gekostet, geh seither wegen Ansteckung nicht mehr raus. Danke fuer Antwort!

    1. Liebe Ingrid,
      zuerst mal schön dass Sie auf meinem Blog gelandet sind. Alles was Sauerstoff usw. betrifft bitte mit einem guten Lugenfacharzt abklären. Was sicher ist, diese Zeit ist schon recht fordernd, vor allem was die psychische Belastung betrifft, und es fällt manchmal schon recht schwer im gesunden Rhythmus zu bleiben. Dennoch versuche ich mich nicht klein kriegen zu lassen, und wegen Ansteckung wäre der letzte Grund nicht mehr raus zu gehen, ich muss ja nicht jedem der mir begegnet gleich um den Hals fallen, aber es ist noch immer meine Entscheidung wen ich umarme, und das bleibt es auch. In diesem Sinne keine Angst, sondern vielmehr gehen Sie raus so gut es geht und genießen Sie die Sonne und den Sommer.
      Liebe Grüße aus Wien
      Eberhard Jordan

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